Die Wiedergründung 1954

Einige Tage vor dem Totensonntag 1954 besprachen einige junge Männer im Gasthaus Hörner, für die Gefallenen einen Kranz zu stiften sowie die alte Fahne in die Kirche zu tragen, um somit den Ansporn zu geben, den ruhenden Verein wieder ins Leben zu rufen. Nach dem Gottesdienst und der Feierlichkeit am Ehrenmal wurde an den damaligen Bürgermeister Stadler die Bitte gerichtet, für den Nachmittag eine Versammlung im Vereinslokal Liebl abzuhalten. In diesen Tagen traten über 40 Neumitglieder dem Verein bei.

Bei der Wahl der Vorstandschaft am 21.11.1954 erhielten folgende Kameraden das Vertrauen:

1. Vorstand: Vinzenz Dafner sen.
2. Vorstand und Fahnenjunker Ludwig Brei
Kassier: Xaver Hofstetter
Schriftführer: Johann Hutzler
Vereinsdiener: Otto Nebel

Zum Ehrenvorstand wurde der frühere Langjährige Vorstand Georg Graf ernannt.

Bei der nächsten Versammlung beschloss man die Abhaltung einer Christbaumversteigerung am 2. Weihnachtsfeiertag 1954. Die Renovierung der 50 Jahre alten Vereinsfahne war ein Thema bei mehreren Versammlungen. Eine Anfrage bei den Klosterschwestern in Aiterhofen ergab, dass eine Renovierung nicht mehr durchgeführt werden könne. Darauf übergab man die Ausbesserung der Fahne dem einheimischen Schneidermeister Peter Eichinger, während Schreinermeister Xaver Hierlmeier und 2. Vorstand Ludwig Brei die Stange und die Messingbeschläge wieder in Ordnung brachten.

1955 wurde die Gedenktafel der Kriegsteilnehmer 1914-1918 und 1939-1945 für die Gaststube des Vereinslokal Liebl von Vorstand Dafner angeschafft. Der jährliche Vereinsbeitrag wurde auf eine Mark festgesetzt. Desweiterem wird jedem Mitglied zur Beerdigung ein Kranz gestiftet, die Musik wird gestellt und drei Salutschüsse werden abgefeuert. Um diese Kosten zu bestreiten, zahlt jedes Mitglied beim Ableben eines Kameraden fünfzig Pfennig zusätzlich zum Jahresbeitrag in die Vereinskasse. Bürgermeister Anton Stadler brachte den Vorschlag, an Weihnachten am Kriegerdenkmal einen Christbaum mit elektrischer Beleuchtung aufzustellen. Der Verein hatte 61 Mitglieder und Kassier Hofstetter berichtete von einem guten Kassenstand.

Im Jahre 1956 änderte sich der Name des Vereinslokals. Nach dem langjährigen Wirt Liebl zog nun die Familie Neumeier aus Pfatter ein. Bei der Jahresversammlung ging es um Bepflanzung und Pflege des Kriegerdenkmals. Schriftführer Hutzler stellte sein Amt zur Verfügung und Vereinskamerad Herbert Thanner wurde zum neuen Schriftführer gewählt. Am 17. November 1957 war nachmittags um drei Uhr die Jahresversammlung des Vereins. Vorstand Dafner begrüßte besonders Bürgermeister Stadler und Ehrenvorstand Graf. Nach der Gedenkminute für die verstorbenen Kameraden dankte Dafner für die zahlreiche Beiteiligung bei der Gefallenenehrung, welche am Vormittag stattfand. Er bedankte sich bei den Fahrzeughaltern, die ihre Fahrzeuge zur Fahrt zum Gründungsfest nach Mintraching zur Verfügung stellten, sowie der Herbergsmutter Frau Neumeier, die keine Mühen scheute, um die Fahne zum Mintrachinger Gründungsfest auf Hochglanz zu bringen.

Beim Totengedenken in der Jahresversammlung 1958 gedachte man der im letzten Vereinsjahr verstorbenen Kameraden, besonders des Ehrenvorstands Georg Graf und Pfarrers Georg Robold. Bei der Beerdigung des Ehrenvorstands Graf wurden aus Versehen das Salutschießen vergessen. Vorstand Dafner erklärte, dass dies keine Böswilligkeit war, sondern er führte das auf sein fortgeschrittenes Alter zurück. Dem Kassenbericht von Kassier Hofstetter war zu entnehmen, dass die Beiträge für 1958 noch nicht erhoben wurden und die Kasse einen Betrag von 38,30 Mark aufweist. Nach der Entlastung der Vorstandschaft ergab sich eine lebhafte Diskussion, da die alte Vorstandschaft nicht mehr kandidieren wollte. Aber nach eindringlichen Worten von Bürgermeister Stadler und 2. Vorstand Brei blieb die alte Führung noch im Amt. Als neue Vereinsmitglieder traten dem Verein bei: Lehrer Karl Kuttner, Alois Bräu, Hans Schambeck, und Alfred Zitterer.

Bei der Jahreshauptversammlung 1959 besprach man die Anschaffung einer Salutkanone. Ein Beschluss konnte aus finanziellen Gründen aber nicht gefasst werden. Nachdem Vorstand Dafner sein Amt zur Verfügung stellte, wurde zum neuen 1. Vorstand Ludwig Brei gewählt und neuer Fahnenträger wurde Xaver Zimmermann.

1960 war im Nachbarort Pfatter die Denkmalseinweihung, an der sich auch der Geislinger Krieger- und Veteranenverein mit einer starken Abordnung beteiligte. Der Kassen bestand stieg wieder auf 431 Mark. Bürgermeister Stadler und Vorstand Brei bedankten sich bei Frau Reissner und Frau Bachmeier für die Pflege des Kriegerdenkmals. Wiederum kam man auf die Anschaffung einer Salutkanone zu sprechen. Man einigte sich dann, die Kanone in Pfatter gegen eine Gebühr von 10 Mark pro Einsatz auszuleihen.

1961 trafen sich die Mitglieder zu ihrer Hauptversammlung im Gasthaus Hörner, weil das Vereinslokal wegen Umbau und Pächterwechsel nicht zur Verfügung stand. Franz Georgi äußerte den Wunsch, die Namen der Vermissten des letzten Krieges am Kriegerdenkmal anzubringen. Der Bürgermeister weiß daraufhin, dass die Sache bereits in Wege geleitet wurde. Als neuer Fahnenjunker wurde Alois Bräu bestimmt.

1962 wurde die Jahreshauptversammlung im Gasthaus Gierstorfer (Zum Posthorn) abgehalten. Anlass dazu war die Ehrung verdienter Kameraden für 40- und 50- jährige treue Mitgliedschaft. Vorstand Ludwig Brei begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und dankte dem Redner des Vormittags Herrn Siemon, Ebenso dankte Pfarerr Bauer für die würdevolle kirchliche Gestaltung. Nach der Überreichung der Urkunden an die Geehrten wurde eine Brotzeit auf kosten des Vereins spendiert. Altvorsitzender Dafner dankte im Namen der Jubilare für die feierliche Ehrung, die von der Musikkapelle Aufhausen umrahmt wurde.

Dem Protokoll von 1963 ist zu entnehmen, dass man wieder eine Weihnachtsfeier und einen Kriegerball abhielt. Kassier Hofstetter gab den stattlichen Kassenbestand von 846 Mark bekannt. Die Vorstandschaft wurde wieder gewählt, sie besteht aus folgenden Kameraden:
1. Vorstand: Ludwig Brei
2. Vorstand Johann Hutzler
Kassier: Xaver Hofstetter
Schriftführer: Herbert Thanner
Ausschussmitglieder wurden: Konrad Kandsberger, Alois Bräu und Franz Mühlbauer.
2. Vorstand Hutzler schlug vor, die jungen Soldaten in den Verein aufzunehmen. Mit dem Wunsch, treu zur Fahne zu stehen, beschloss Vorstand Brei die Versammlung.

Am Sonntagnachmittag, den 14. November 1965, war die Generalversammlung im Gasthaus Gierstorfer. Der Vorstand gab bekannt, dass der Verein nur noch 53 Mitglieder zählt, da jedes Jahr einige Kameraden leider durch Tod ausscheiden. Er sprach davon, Dass es wichtig wäre, um den Nachwuchs des Vereins zu sichern, junge Männer zu gewinnen, die ihre Militärzeit bereits absolviert hätten.

Für die Jahre 1966 bis 1969 sind keine Aufzeichnungen vorhanden.